Gebetswoche für die Einheit der Christen mit ökumenischem Gottesdienst in der rumänisch-orthodoxen Kirche „Heiligen Konstantin und Helena” Straubing

„Berufen, die großen Taten des Herrn zu verkünden!”

Im Rahmen der Gebetswoche um die Einheit der Christen hat zum wiederholten Mal das gesamte katholische Dekanat Straubing zusammen mit der evangelischen Christuskirche, der Baptistengemeinde Straubing sowie mit der rumänisch-orthodoxen Gemeinde zu einem gemeinsamen ökumenischen Gottesdienst geladen.

Dabei kamen die Gläubigen in der rumänisch-orthodoxen Kirche Sankt Konstantin und Sankt Helena in Straubing zusammen. In seiner Predigt gab Pfarrer Franz Alzinger Impulse zum Petrusbrief, in dem es heißt „Erwählt zu lebendigen Steinen der Kirche”. Der abschließende Aufruf war „Seid Salz der Erde. Seid Licht der Welt”.

„Willst Du eine volle Kirche haben, musst Du zur rumänisch-orthodoxen Gemeinde kommen”…

"Berufen, die großen Taten des Herrn zu verkünden": Gebetswoche für die Einheit der Christen - Ökumenischer Gottesdienst in der rumänisch-orthodoxen Kirche Straubing

„Berufen, die großen Taten des Herrn zu verkünden”: Gebetswoche für die Einheit der Christen – Ökumenischer Gottesdienst in der rumänisch-orthodoxen Kirche Straubing

… stellte Dekan Johannes Plank schmunzelnd fest, denn das Gotteshaus war bis auf den letzten Stehplatz besetzt. Allerdings muss man der Gerechtigkeit halber auch gestehen, dass seine Pfarrkirche Sankt Elisabeth (und viele andere Straubinger Kirchen) größer und dadurch wesentlich schwieriger „zu füllen” sind. Die diesjährigen Texte zur Gebetswoche für die Einheit der Christen haben Christen in Lettland vorbereitet. In Lettland stellt sich die Situation der Kirchen ähnlich wie in Deutschland dar, denn auch sie stehen vor der Herausforderung, den Glauben inmitten einer postmodernen, pluralen und zunehmend säkularen Gesellschaft zu leben.

Für das gemeinsame Zeugnis aller Christen ist die Bibel die wichtigste Quelle und so gibt die Gebetswoche zur Einheit der Christen gute Impulse, nicht das Trennende der unterschiedlichen Traditionen zu pflegen, sondern sich gemeinsam vom Anspruch des Wortes Gottes her neu ausrichten zu lassen. Mit den Gesängen, die Gemeindereferentin Marlene Goldbrunner (Sankt Jakob) auf der Gitarre begleitete, folgte man dem Wunsch der Vorbereitungsgruppe nach trinitarischen Gesängen.

„Wir versammeln uns in Hoffnung und Einheit” stand über der Eröffnung mit Gebeten und Gesängen zum Heiligen Geist. In der Einleitung zu den biblischen Lesungen war von einer „Explosion der Liebe“ in unserem Leben die Rede.

In seiner Predigt zitierte Pfarrer Franz Alzinger den Schriftsteller Alexander Solschenizyn mit seinem Prosastück „Am Oka-Fluß”, in dem dieser den Zustand der Kirchen in seiner russischen Heimat schilderte. Provokant fragte er, ob denn die Kirchen bei uns anders dastehen. Glanzvolle Restaurationen, frei und wohlhabend stünden die Kirchen da. Aber das Innere wirke eingestürzt.

„Wo Christus zu wenig gesucht wird, erst recht, wo das Christusgeheimnis zusammengestrichen wird auf den Jesus von Nazaret, verliert die Kirche ihre Seele. Sie fällt auseinander und steht schließlich als nützliche Wohltätigkeitsanstalt da” resümierte Pfarrer Alzinger mit kritischen Worten.

Er hielt ein starkes Plädoyer für die Kirche und für die Ökumene, die hintreten müsse zu dem lebendigen Stein Jesus Christus und sich nur im Geheimnis Jesu Christi erneuern kann.

„Kirche sind wir und Kirche werden wir von Christus her, indem wir mit ihm leben und in ihm leben” betonte der Prediger, erinnerte an die Lesung aus dem 1. Petrusbrief und die glühenden Worte für Gottes heiligen Geist.

„In ihm einander verbunden, beginnen wir zu ahnen, was Kirche ist, beginnen wir, uns selbst und einander mit anderen Augen zu sehen: Wir sind einander in Christus zugetan. Er hat uns alle erwählt. Wir gehören alle zu ihm. Wir leben alle von ihm. Wenn wir aus diesem innersten Einverständnis miteinander glauben, danken und fühlen, wird die Kirche in die Breite gebaut und erneuert” so Pfarrer Alzinger und rief auf, Christus als Eckstein der Kirchen, als Eckstein der Ökumene mit neuer Leidenschaft zu suchen.

Nach dem großen Glaubensbekenntnis und den Fürbitten, dem gemeinsamen Vater unser und dem Friedensgruß wurde auf die Kollekte hingewiesen, die verfolgten christlichen Familien im Irak durch die Caritas helfen soll. Alle Gottesdienstteilnehmer bekamen ein Tütchen Salz sowie eine Kerze, um „Salz der Erde” und „Licht der Welt” füreinander zu sein.

„Selig, die arm sind vor Gott. Selig die Trauernden. Selig, die keine Gewalt anwenden. Selig die Barmherzigen. Selig, die ein reines Herz haben. Selig, die Frieden stiften. Selig, die verfolgt werden. So segne euch der dreieinige Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist” war der gemeinsame Segenswunsch aller Priester mit dem die ökumenische Gottesdienstfeier schloss.

Im Pfarrsaal von Sankt Michael fand noch eine Begegnungsfeier mit Zeit für Gespräche statt, wobei die rumänisch-orthodoxe Gemeinde mit allerhand Spezialitäten für das leibliche Wohl sorgte.

Die Gebetswoche für die Einheit der Christen feierten v.l. Kaplan Markus Daschner (Sankt Josef), Pfarrer Hasso von Winning (Christuskirche), Kaplan Bernard Mallmann (Sankt Michael), Diakon Willibald Irrgang , Monsignore Jakob Hofmann (Sankt Jakob), Pfarrer Franz Alzinger (Sankt Michael), Pfarrerin Elke von Winning (Christuskirche), Dekan Johannes Plank (Sankt Elisabeth), Pfarrer Vasile Florin Reut (Sankt Konstantin und Sankt Helena) und Pastor Johan Drogt von der Baptistengemeinde gemeinsam mit den Gläubigen der verschiedenen Konfessionen aus Straubing und Umgebung in der Rumänisch-Orthodoxe Kirche Sankt Konstantin und Sankt Helena Straubing.

Straubinger Tagblatt: "Gebetswoche für die Einheit der Christen mit ökumenischem Gottesdienst in der rumänisch-orthodoxen Kirche Straubing

Straubinger Tagblatt: „Gebetswoche für die Einheit der Christen mit ökumenischem Gottesdienst in der rumänisch-orthodoxen Kirche Straubing

Quelle: Straubinger Tagblatt